Aus 0:1 wird 2:1: „Erste“ gewinnt Derby gegen den SV Neuhof

Erleichterung beim SV Steinbach, Enttäuschung beim SV Neuhof: mit 2:1 (0:1) konnte der SVS das Kellerduell in der Fußball-Hessenliga für sich entscheiden. Dabei waren zunächst die Gäste aus der Kaligemeinde auf der Siegesstraße unterwegs. Ein Handelfmeter und der Treffer Michael Wiegands in der 89. Spielminute ließen den SVS am Ende als Sieger vom in Nebel getauchten Spielfeld gehen. 

Vor der Partie trennte die beiden Mannschaften ein Punkt in der Tabelle. Der SV Steinbach lag mit 12 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz, der SVN reihte sich mit 13 Zählern einen Platz darüber ein. Klar war, beide Mannschaften brauchten einen Sieg, um nicht den Anschluss an die rettenden Plätze zu verlieren.

Zu Beginn machte der SV Neuhof das Rennen, um die drei Punkte. Der in die Startelf des SVN zurückgekehrte Ivan Mamusa schloss das erste Mal gefährlich ab (3.), der Ball sollte sein Ziel aber dennoch verfehlen. In der 16. Spielminute dann der erste Schock für den SVS. Steinbachs Flügelspieler Fabian Koch musste verletzt ausgewechselt werden, für ihn kam Marcel Ludwig ins Spiel, dem auch gleich der erste Torabschluss gehörte. Sein Schuss aus der dritten Reihe stellte sich für SVN-Keeper Ahmed Hadzic aber als ungefährlich heraus (20.).

Verdient, gingen die Gäste schließlich in Führung. Neuhofs Kapitän Radek Görner köpfte im zweiten Anlauf, sein erster Schuss wurde geblockt, zu Halbzeitführung. (27.) „Und das war auch verdient“, sagte Steinbachs Trainer Petr Paliatka, der von der ersten Halbzeit seiner Mannschaft enttäuscht war: „Die Jungs wollten unbedingt spielen und das Spiel gewinnen. Das haben sie aber in der ersten Halbzeit nicht gezeigt und somit sind wir auch verdient mit einem Rückstand in die Halbzeitpause gegangen.“

Doch in Durchgang zwei bewies der SV Steinbach Moral. Gleich die erste Szene zeigte, dass die Mannschaft von Petr Paliatka den 0:1-Rückstand nicht auf sich sitzen lassen wollte. Marcel Ludwig setzte sich über die rechte Seite durch, Jan Ullrich rutschte herbei, traf den Ball unglücklich und verpasste somit den frühzeitigen Ausgleich (46.). Glück für den SVN, Pech für den SVS. Aber der Spieß sollte sich auch schnell wieder herumdrehen. Antonio Antoniev brachte zwei gefährliche Flanken in den Strafraum. Zunächst verfehlte Radek Görner und eine Aktion später köpfte Baris Özdemir den Ball gegen den Pfosten (51.).

Die Schlüsselszene des Spiels sollte sich jedoch in der 84. Spielminute ereignen. „Damit sind wir auf die Verliererstraße geraten“, sagte Alexander Bär, Trainer des SV Neuhof deutlich. Im Steinbacher Strafraum soll Gyorgi Zarevski die Hand zu Hilfe genommen haben, für Schiedsrichter Felix Berger gab es hier keine Diskussion – er zeigte auf den Punkt. „Die Worte sind hier für mich schwer zu finden, weil wir damit ins Hinertreffen geraten sind“, monierte Bär auf der anschließenden Pressekonferenz. Den Handelfmeter verwandelte Petr Kvaca dann gekonnt – 1:1 (84.).  „Wir haben den Druck immer größer gemacht. Wir haben besser kombiniert und das Spiel mehr belebt“, sagt Paliatka zufrieden.

Schließlich gaben der SVS und auch der SV Neuhof noch einmal Gas. „Wir wussten, dass Steinbach mit Leidenschaft kämpfen wird und auch die zweite Luft bekommt“, sagte Bär mit Blick auf die spielentscheidende Situation. Petr Kvaca und Lukas Gemming legten mustergültig für Michael Wiegand auf, der in der letzten Spielminute zum 2:1- Siegtreffer traf. Petr Paliatka sagte abschließend: „Auf Grund der zweiten Halbzeit haben wir es verdient zu gewinne, vielleicht wäre ein Unentschieden gerechter gewesen, aber die drei Punkte nehmen wir gerne mit.“

Mit nun 15 Punkten stet der SVS auf dem 16. Tabellenplatz und muss in der nächsten Woche auswärts bei Rot-Weiss Hadamar ran. Der SV Neuhof empfängt zu Hause den SC Viktoria Griesheim. (Text: ON|Sport/ Franziska Vogt)